Unfall: Über schreckliche Erinnerungen hinwegkommen
Daniela hatte vier Wochen zuvor einen schweren Velo Unfall. Das Erlebnis sitzt ihr noch in den Knochen und sie fühlt sich gehemmt, daher traut sie sich nun nicht mehr zu fahren. Das Velo Fahren ist für sie ein Ausgleich zu ihrem herausfordernden Arbeitsalltag. Besonders in der Sommerzeit sind sie und ihr Partner oft in der Natur unterwegs. Sie möchte ihre Freizeitaktivitäten wieder voll ausleben können. Sie erzählt von dem Moment, wie sie ihrem Partner hinterher gebrettert ist, um mit ihm mitzuhalten und vielleicht sogar einzuholen. Und plötzlich war da diese Verkehrsinsel auf der Strasse. «Es gab einen Schlag. Ich flog über den Bordstein, schlug hart auf dem Fussgängerweg auf und bliebt bewusstlos liegen. Als ich wieder zu mir kam, war da all das Blut und mein aufgelöster Partner, der nicht wusste, was er tun sollte», berichtete sie.
Entstresst und befreit
Wir steigen in den Coaching-Prozess ein. Mit einem Muskeltest als Bestandteil der Methode wingwave®, den wir als Kompass nutzen, lässt sich punktgenau der Stressor und der grösste Hebel herausfinden, wo wir man im Coaching am effektivsten ansetzt als auch prüfen, ob die Veränderungsarbeit erfolgreich war. Ich teste Wörter wie «Bordstein», «Verkehrsinsel», «Blut», «der aufgelöste Partner». Der Muskeltest ergibt, dass wir mit dem Bordstein beginnen und das sich hier Schock festgesetzt hat. Ich unterstütze Daniela dabei die Blockaden im Zusammenhang mit dem Bild vom Bordstein zu verarbeiten. Der Muskeltest bestätigt, dass ihr Schock aufgelöst wurde, jedoch der Schock weiterhin besteht.
Der Schock des Partners: Spiegelgefühle und ihre Auswirkungen
Wir finden heraus, dass der Schock von ihrem Partner kommt. Er fuhr vor ihr und als er sich umdrehte, lag sie da, regungslos. Dieses Phänomen nennt sich Spiegelneurone und sind Gefühle anderer, die wir über eigene Spiegelneuronen selbst spüren. Wenn ein Mensch z.B. beobachtet, wie ein anderer Mensch mit einer Spritze gestochen wird, zuckt er ebenfalls zusammen, obwohl er gar nicht gestochen wurde. Würde man ein EEG anschliessen, wären beim Betrachter Aktivitäten im Schmerzzentrum des Gehirns nachweisslich messbar. Ich unterstütze Daniela den Schock des Partners zu verarbeiten. Nun kann sie den Anblick des Bordsteins gut verkraften. Doch die Situation ist noch nicht ok. Auf das Wort «Blut» und ihren Anblick nach dem Unfall reagiert Daniela ebenfalls mit Stress. Auch hier unterstütze ich erfolgreich alle abgespeicherten und unangenehmen Emotionen zu verändern, sodass sie in ihrem subjektiven Erleben zukünftig anders mit der Erinnerung umgehen kann. Abschliessend teste ich, ob Daniel nun angemessen mit der Gesamtsituation und dem vergangenen Ereignis umgehen kann: erfolgreich. Sie lacht und sagt: «Beobachtet man die Situation von aussen, ist es eigentlich ganz lustig. Wie tollpatschig ich war. Die Angst und der Schock sind wie verflogen. Ich fühle mich wieder locker und konzentriert. Und verspüre sogar Lust aufs Velo zu steigen. Soll mein Partner doch vorneweg fahren. Ich fahre in meinem Tempo hinter.»
Zurück im Sattel: Rückkehr zum Freizeitgenuss
Zwei Wochen später hat sich Daniela wieder auf das Velo geschwungen und fühlt sich im Sattel selbstsicher – als wäre nichts geschehen.